Neben Jessica Hausners CLUB ZERO erstrahlt auch das Drama AM ENDE WIRD ALLES SICHTBAR von Peter Keglevic noch diese Woche (ab 17.11.) erstmals auf den heimischen Leinwänden. In dem auf dem Roman Der Totengräber im Buchsbaum von August Schmölzer basierenden Film kehrt Fotograf Josef nach Jahren in der Fremde in seine Heimatstadt zurück, um seine Jugendliebe zu suchen. Doch die Erinnerungen an damals, als er ein schreckliches Massaker an Zuwanderern fotografieren musste, holen ihn schnell ein. Bald befindet er sich im Mittelpunkt einer aufgeheizten Suche nach dem Ursprung eines brutalen Kindermordes, der offenbar mit dem düsteren Schatten der Vergangenheit zusammenhängt.
Mit ihrer starbesetzten Culture-Clash-Komödie WOMIT HABEN WIR DAS VERDIENT? feierte Eva Spreitzhofer vor fünf Jahren einen Sensationserfolg. Nun erscheint endlich die langersehnte Fortsetzung (Kinostart 30.11.) unter dem Titel WIE KOMMEN WIR DA WIEDER RAUS? Auch Teil zwei versammelt heimische Schauspielgrößen, wie Caroline Peters, Simon Schwarz, Pia Hierzegger und Michael Ostrowski im Cast bzw. als Patchwork-Familie beim gemeinsamen Weihnachtsfest. Dabei sind natürlich wieder jede Menge Konfliktpotential und natürlich ebenso viel Humor garantiert!
Kurz nach Weihnachten, am 28.12., läuft die mit Spannung erwartete Kriminalkomödie HADES – EINE WAHRE GESCHICHTE von Andreas Kopriva an. Im Zentrum des Plots steht der persische Migrant Reza, der in Österreich unfreiwillig in die Kriminalität abrutscht und nicht damit spart, seine Fäuste zu benutzen. Dass diese Fäuste geübt sind, garantiert Hauptdarsteller Anoushiravan Mohseni, ein ehemaliger Europa- sowie Weltmeister im Thaiboxen. Trotz aller Härte steckt in Reza aber auch ein großes Herz, das sich schließlich für die Studentin Beatrice weit öffnet und damit gleichzeitig viel Angriffsfläche für seine Widersacher bietet.
Nur einen Tag später (am 13.1.) startet PERSONA NON GRATA von Antonin Svobody, jener Film, der die Geschichte von Ex-Skirennläuferin Nicola Werdenigg beleuchtet. Werdenigg brachte 2017 weitreichende Missstände im österreichischen Skisport ans Licht und machte ihre eigene Vergewaltigung vor Jahrzehnten als damals 16-Jährige öffentlich, was ein Erdbeben im österreichischen Spitzensport auslöste. Dafür nahm die mutige Frau eine Welle an Anfeindungen in Kauf. Ihre berührende Geschichte wird nun mit Gerti Drassl in der Hauptrolle aufgerollt.
Ebenfalls auf wahren Begebenheiten beruht das am 16.2. startende Drama STELLA. EIN LEBEN.
Regisseur Kilian Riedhof thematisiert darin das Leben der Jüdin Stella Goldschlag, die während des Zweiten Weltkriegs als „Greiferin“ traurige Bekanntheit erlangte. Um ihre Eltern und sich selbst vor der Deportation zu bewahren, kollaborierte Goldschlag ab 1943 mit der Gestapo und denunzierte bis zu 3.000 Jüdinnen und Juden im Untergrund, die dadurch der sichere Tod erwartete. Ihre Eltern rettete das letztlich trotzdem nicht, aber auch nach deren Ermordung machte Stella Goldschlag weiter. 1994 beging sie nach der Ausstrahlung der TV-Doku „Die Greiferin“ Selbstmord.
Alles Hader-Fans sollten sich den 23.2. bereits fix eintragen, denn an diesem Tag startet ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN von und mit Josef Hader. Birgit Minichmayr spielt darin Andrea, eine Polizistin auf dem Land, die sich aus ihrer unglücklichen Ehe lösen und als Kriminalinspektorin in St. Pölten durchstarten möchte. Doch als ihr der Ehemann betrunken vors Auto läuft und Andrea Fahrerflucht begeht, droht das Karriereende als Polizistin und noch schlimmeres. Zu ihrem Glück hält sich der Religionslehrer und trockene Alkoholiker Franz (Josef Hader) selbst für den Täter und beginnt wieder zügellos zu trinken, während Andrea versucht, ihre Spuren zu verwischen.
Erinnern Sie sich an unseren letzten Newsletter? Darin haben wir uns dem österreichischen Horrorfilmschaffen zugewandt und einige herausragende Werke der vergangenen Jahre vorgestellt. Natürlich durfte dabei auch das mittlerweile international bekannte Horror-Film-Duo Veronika Franz und Severin Fiala nicht fehlen, das mit ICH SEH ICH SEH (2014) und THE LODGE (2019) zwei vielbeachtete Genrevertreter vorgelegt hat. Ihr neuer Streifen DES TEUFELS BAD, der am 8.3. Kinostart feiert, basiert auf wahren Begebenheiten und beleuchtet die religiös motivierten Ritualmorde von Frauen im Oberösterreich des 18. Jahrhunderts.
Ein Dokumentarfilm der besonderen Art bereichert ab 15.3. die Kinoleinwände des Landes. Für ARCHIV DER ZUKUNFT hat Filmemacher Joerg Burger die Sammlungsschwerpunkte und Arbeitsprozesse eines der größten naturhistorischen Museen der Welt intensiv begleitet. Die Rede ist vom Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien, das in ästhetisch eindrucksvollen Einstellungen umfassend portraitiert wird. In seinem Kern thematisiert der Film die Herausforderungen und Chancen der wissenschaftlichen Konservierung der Vergangenheit für zukünftige Generationen.
Diese vom ÖFI geförderten österreichischen Filmperlen lassen auf abwechslungsreiche Kinounterhaltung hoffen. Wir dürfen gespannt sein!