ÖSTERREICH IM PREISREGEN

Filme, die auch international begeistern

Die mehr als 4.200 Mitglieder der European Film Academy – Filmemacher*innen aus ganz Europa – haben abgestimmt und am 11. Dezember war es dann soweit: Moderiert von der deutschen Schauspielerin, Moderatorin und Autorin Annabelle Mandeng und live aus der ARENA Berlin übertragen, wurden die Gewinner*innen des 34. Europäischen Filmpreises bekannt gegeben.

Abräumen beim Europäischen Filmpreis

Der vom österreichischen Filminstitut geförderte Film „Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Žbanić ging als großer Gewinner hervor. Bei vier Nominierungen konnten die Macher*innen drei Mal den begehrten Preis mit nach Hause nehmen. Auszeichnungen gab es in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Beste Regie“ und „Beste Darstellerin“. Das freut uns und wir gratulieren von Herzen!

Worum es geht:
Srebrenica/Bosnien, Juli 1995 – Aida ist als Übersetzerin für die UNO in der Kleinstadt Srebrenica tätig. Als es zur Machtübernahme durch die serbische Armee kommt, ist ihre Familie eine der tausenden Bürger*innen, die im UNO-Lager Schutz suchen. Im Zuge der politischen Verhandlungen muss Aida fatale Informationen mit grausamen Auswirkungen übersetzen. Bis zuletzt hält sie an der Hoffnung fest, dem drohenden Schicksal zu entrinnen.

Hoffnung auf einen Oscar

„Der wahrscheinlich kürzeste Kinostart der Welt“ – so fasste es der Regisseur Sebastian Meise am 19. November zusammen, als sein Film „Große Freiheit“ in den österreichischen Kinos startete. Denn drei Tage später sollte sich das Land erneut im Lockdown befinden und die Kinos geschlossen bleiben.

Schlechtes Omen scheint es jedoch keines gewesen zu sein. Nachdem man sich schon über die Jurypreise für Beste Kamera und Beste Filmmusik beim Europäischen Fillmpreis freuen durfte, hat es der Film auch auf die Shortlist des wohl bekanntesten Filmpreises der Welt geschafft – die Academy Awards of Merit, besser bekannt als Oscars. Damit ist er unter den 15 Filmen, die in der Kategorie „Best International Feature Film“ für eine Nominierung in Frage kommen.

Das freut uns besonders, weil das Österreichische Filminstitut diese Arbeit auf mehreren Ebenen unterstützen konnte: bei der Drehbuchentwicklung, bei der Projektentwicklung, Herstellung und Festival-Beteiligung. Die definitive Nominiertenliste für den „Auslandsoscar“ steht übrigens am 8. Februar 2022 fest. Bis dahin drücken wir die Daumen!

Worum es in „Große Freiheit“ geht:
Der Film erzählt die Geschichte von Hans, der im Nachkriegsdeutschland immer wieder im Gefängnis landet, weil er nicht Frauen, sondern Männer liebt. Ein paar Zeilen Gesetzestext machen seine Hoffnung auf ein Leben in Freiheit zunichte. Und im Gefängnis wird es nicht gemütlicher. Er trifft auf einen Mörder. Aber es entsteht dort etwas, das keiner der beiden Protagonisten erwartet hätte…