73. BERLINALE –
FÜNF ÖFI-FILME MIT DABEI

Bei der diesjährigen Berlinale, den 73. Internationalen Filmfestspielen Berlin, die diesen Donnerstag, den 16. Februar eröffnet wurden, werden insgesamt 18 Filmen im Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären konkurrieren. Produktionen aus 19 Ländern sind vertreten. 15 Filme werden als Weltpremiere gezeigt. Bei sechs Filmen haben Frauen Regie geführt. Wir freuen uns sehr, dass auch fünf österreichische Produktionen, die mit Förderung des österreichischen Filminstituts entstanden sind, mit dabei sein werden. Margarethe von Trottas neue Filmbiographie „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“, in der Starschauspielerin Vicky Krieps die Kärntner Autorin verkörpert, konkurriert im Wettbewerb um den Goldenen Bären.

Entschieden über die Bären wird wieder von der Jury unter ihrer heurigen Präsidentin, der Hollywoodschauspielerin Kristen Stewart. Bereits fest steht dabei, dass Regielegende Steven Spielberg den Goldenen Ehrenbären der Berlinale für sein Lebenswerk bekommt.

Zum Eröffnungsfilm wurde die US-Komödie „She Came to Me“ mit den Hollywoodstars Peter Dinklage und Anne Hathaway von Regisseurin Rebecca Miller gekürt, die außer Konkurrenz gezeigt wird.

Kurze Liebe – Lange Verbundenheit

Filmpat*innen hatten letztes Jahr die Möglichkeit das Filmset von „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ zu besuchen und einen „Blick hinter die Kulissen“ zu werfen. Interessante Hintergrundinformationen sowie auch eine Führung durch das Filmset auf Schloss Ernstbrunn konnten Filmpat*innen exklusiv erleben.

Im Zentrum des Films steht Ingeborg Bachmann, die radikale Schriftstellerin und kompromisslos Lebende und Liebende. Der Film erzählt vom Leben der Autorin in Berlin, Zürich und Rom, von ihrer Beziehung zu Max Frisch, ihrer Reise nach Ägypten sowie ihren radikalen Texten und Lesungen, die das Motto ihrer Literatur und ihres Lebens umschreiben: “Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar”.

Die Dokumentation „Stams“ von Bernhard Braunstein, feiert auf der Berlinale in der Sparte „Panorama Dokumente“ seine Weltpremiere. Das Ski-Internat Stams in den Tiroler Alpen gilt als Kaderschmiede für die Besten, das Ziel: Olympia. Über ein Schuljahr hinweg beobachtet Bernhard Braunstein mit höchster Konzentration die junge Elite des Skisports im akribisch getakteten Trainingsalltag. Der Film ist ein Porträt — nicht nur einer Institution, sondern insbesondere der jungen Menschen, die am berühmten Skigymnasium, der „Kaderschmiede Österreichs“, auf Karrieren und Medaillen trainieren.

Die vom ÖFI geförderte Kinokoproduktion „Sisi & Ich“ feiert bei den diesjährigen Filmfestspielen von Berlin in der Sektion Panorama Weltpremiere. Regisseurin Frauke Finsterwalder schrieb zusammen mit Christian Kracht das Drehbuch, in den Hauptrollen sind Sandra Hüller als Hofdame Irma und Susanne Wolff als Kaiserin Sisi zu sehen. . In weiteren Rollen sind unter anderem Georg Friedrich, Stefan Kurt, Tom Rhys Harries und Sophie Hutter zu sehen.

Als Hofdame Irma (Sandra Hüller) ihren Dienst antritt, verliebt sie sich Hals über Kopf in die mitreißende, freiheitsliebende Kaiserin Sisi (Susanne Wolff), die in Griechenland in einer Art adligen Kommune lebt. Umgeben von Frauen, weit weg von Kaiser Franz Joseph. Gemeinsam reisen sie, wohin sie die Laune trägt. Und alles könnte ewig so weitergehen, wäre Sisi nicht die Kaiserin.

Patric Chihas „Das Tier im Dschungel“, frei nach einer Kurzgeschichte von Henry James, ist die Geschichte einer Schicksalsgemeinschaft von Nachtschwärmern. Von 1979 bis 2004, von Disco bis Techno. Die Geschichte einer Liebe und einer Besessenheit. Der Film nimmt die Zuschauer mit in die großstädtische Clubkultur. In einer Disko, in der die beiden Hauptfiguren May (Anaïs Demoustier) und John (Tom Mercier) sich für einen Zeitraum von über zwanzig Jahren immer wieder treffen. Die beiden sind seit ihrer Jugend durch ein mysteriöses, unergründliches Geheimnis aneinandergefesselt. Während sie auf dessen Eintreten warten, erbebt in ihren Körpern und um sie herum die Musik von 1979 bis 2001, befinden sich Zeit und Moden ringsum im steten Fluss.

„The Klezmer Project“, der Debütfilm von Leandro Koch und Paloma Schachmann feiert auf der 73. Berlinale seine Weltpremiere.

Ein jüdischer Hochzeitsfilmer, der der Religion seiner Eltern skeptisch gegenübersteht, verliebt sich ausgerechnet in eine Klezmer-Musikerin. Als diese auf eine Konzerttour nach Europa aufbricht, erfindet er einen Dokumentarfilm, um sie begleiten zu können. Der Film schickt ihn auf eine Reise quer durch Europa, um diese geheimnisvollen jiddischen Klänge wiederzuentdecken.